Dreitägiges Seminar zur Östlichen Partnerschaft vom 12. bis 15. August 2018 in Tunis

Ein Teilnehmer brachte es in der letzten Reflektionsrunde auf den Punkt: “Beim Besuch in Straßburg haben wir das EU-Parlament kennengelernt und auch Abgeordnete getroffen. Wie die EU-Institutionen aber untereinander funktionieren, habe ich erst in dem Planspiel gelernt.“

Drei intensive Seminartage lagen hinter den rund 25 jungen Erwachsenen in Marokko, Tunesien und Algerien, viele von ihnen Akteure aus der dortigen Zivilgesellschaft.

In einem Workshop mit dem Titel „Shaping Neighbourhood“ lernten sie methodisch und per Planspiel zur östlichen EU-Partnerschaft nicht nur Funktionsweise und Prozesse der EU-Institutionen. Sie reflektierten zu Demokratie-Prinzipien, dem Verhältnis zwischen EU und Maghreb-Staaten und auch zu einer Weiterentwicklung einer möglichen zukünftigen Vertiefung. Mit interaktiven Methoden wie Diskussionsrunden über Fotokarten, auf denen gesellschaftspolitisch markante Situationen abgebildet waren, näherten sich die Teilnehmenden der Frage: „Was ist Demokratie?“.

Im Planspiel selber simulierten sie  die Aufnahme von östlichen Nicht-EU-Staaten in ein EU-Partnerschaftsprogramm: Kommission, Ministerrat und EU-Parlament debattierten zusammen mit den Repräsentanten der jeweiligen Bewerber-Staaten (Georgien, Moldau und Ukraine) über mögliche gemeinsame Perspektiven. Eine Planspielpresse mit Journalistinnen aus der EU und Russland begleiteten die Verhandlungen.

In der Auswertung zeigten sich die TeilnehmerInnen nicht nur begeistert von der Methode, sondern auch dem neu erworbenen Wissen. Die engagierten Diskussionen zu den Grundprinzipien der Demokratie und zu einer möglichen Vertiefung der Beziehungen zwischen EU und Maghreb-Staaten, zur Zivilgesellschaft ihrer Heimatländer und zum Wert der Demokratie an sich wurden als sehr bereichernd empfunden.

Die CIVIC GmbH hat das Seminar auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung Tunesien durchgeführt.