Planspiel „United Beyond“ am 29. und 30. August 2023 in Soest

Wie kann eine gemeinsame, europäische und strategische Sicherheits- und Verteidigungspolitik funktionieren? Wie können dazu auch die Länder des EU-Programms der Östlichen Partnerschaft eingebunden werden? Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Europaschule Aldegrever-Gymnasium in Soest setzten sich in einem zweitägigen Seminar unter anderem mit diesen Fragen im Rahmen des Planspiels „United Beyond“ in drei parallel arbeitenden Seminargruppen auseinander.

Der erste Tag der Veranstaltung startete mit einer Einführung in die wichtigsten Aspekte der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Der Fokus lag dabei nicht nur auf den Institutionen der EU sowie des NATO-Bündnisses und deren Funktionen innerhalb einer europäischen Sicherheitsarchitektur, sondern auch auf der EU-Geschichte im Kontext sicherheitspolitischer Integration sowie der politischen Situation der östlichen Partnerschaftsländer Ukraine, Georgien, Aserbaidschan, Moldawien und Armenien.  

Nach dem theoretischen Input schlüpften die Schülerinnen und Schüler am zweiten Tag in die Rollen verschiedener EU-Institutionen sowie der Vertretungen der Osteuropa-Staaten. Während eines EU-Sondergipfels und in mehreren Phasen, berieten sich die Gremien des Europäischen Rates, des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission sowie die Landes-Delegationen der Östlichen Partnerschaft unter Federführung des Europäischen Rates über eine Beschlussvorlage einer neuen politischen Agenda in der Außen- und Sicherheitspolitik. Dies geschah abwechselnd in Plenar- und in Gremiendebatten.

Intensiv wurde zu Themen wie Entscheidungsmechanismen, der Schaffung und Organisation einer gemeinsamen europäischen Armee, Reformen im EU-Erweiterungsprozess, Bedingungen von Waffenexporten oder auch gemeinsamen Werten in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik beratschlagt. Nach angeregten Diskussionen und Verhandlungsrunden gelang es allen Gruppen, tragfähige Kompromisse zu finden und somit jeweils eine vom Europäischen Rat einstimmig verabschiedete gemeinsame Erklärung.

In der abschließenden Evaluation gaben die Schülerinnen und Schüler an, dass das Planspiel ein spannender und informativer Weg sei, um sich inhaltlich und spielerisch mit der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auseinanderzusetzen. So schätzten sie insbesondere die Möglichkeit, komplexe politische Prozesse aus unterschiedlichen Rollen-Perspektiven nachzuvollziehen und die Herausforderungen der Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene in ihrer Rolle zu erleben.

Die Veranstaltung fand in bewährter Kooperation mit dem Büro Westfalen der Konrad-Adenauer-Stiftung statt.