Online-Planspiel „Phantastic Plastic“ am 13. Mai 2022 mit der mit der Beruflichen Schule Elmshorn

Am 13.05.2022 beschäftigten sich 27 Berufsschülerinnen und -schüler der Stadt Elmshorn im Rahmen des Online-Planspiels „Phantastic Plastic“ mit einer möglichen Regulierung von Plastikgebrauch innerhalb der Europäischen Union.
Zu Beginn wurden die Teilnehmenden mit einem digitalen Warm-Up auf die Veranstaltung eingestimmt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde leiteten die Moderatoren des CIVIC-Instituts den inhaltlichen Teil der Veranstaltung mit einem Kahoot-Quiz ein, in dem es rund um das Thema Plastik ging. Die Teilnehmenden wurden außerdem mit dem ordentlichen Gesetzesverfahren der EU vertraut gemacht, um sie für das anschließende Planspiel, in dem die Teilnehmenden Rollen von politischen Mandatsträgern übernehmen, zu befähigen.

Danach fanden sich die Berufsschülerinnen und -schüler in den drei gesetzgebenden Organen wieder. Die eine Hälfte verkörperte das Europäische Parlament und die andere den Rat der Europäischen Union. Zudem wurden zwei Kommissare ernannt. Die Europäischen Kommission reichte einen Vorschlag ein, ein Verbot von Einwegplastik auf den Weg zu bringen.
Dieser Antrag wurde im Anschluss sowohl im Parlament als auch im Rat engagiert diskutiert. Dabei war die Verordnung „Verbot von Einwegplastik“ in die Artikel „(1) Verbot von Kunststoffen, (2) Besteuerung von Kunststoff, (3) Umgang mit Verpackungen aus Kunststoff, (4) Beschäftigte in der Kunststoffindustrie & Kunststoffherstellende Betriebe, (5) Anreize für Sauberkeit, (6) Schutz der Gewässer und (7) Kosten unterteilt.

Die Diskussion war geprägt von konstruktiven und detaillierten Beiträgen. Viele Abgeordnete sahen in dem Gesetzesentwurf einen „längst überfälligen Schritt in eine saubere Zukunft, bei dem das Selbstverständnis der EU auf dem Spiel steht“. Die Wichtigkeit einer Solidargemeinschaft innerhalb der EU wurde dabei seitens der Kommission stets betont. Sie machte bei den Diskussionen im Rat der Europäischen Union von ihrem Rederecht Gebrauch, bei der sie für Zusammenhalt und Kompromissbereitschaft warb. Die Vertreterinnen und Vertreter von Polen und Ungarn zeigten sich nämlich, getreu ihrer Rollen, wenig interessiert an Maßnahmen zur allgemeinen Reduktion von Kunststoffen. Hier betonte die Kommission, dass die EU auch in schwierigen Fragen ihre Handlungskompetenz unter Beweis stellen muss.
So konnte bei den anschließenden Abstimmungen zwar zum Teil Konsens hergestellt werden, dennoch konnte ein Gesetz aufgrund von Zeitmangel nicht auf den Weg gebracht werden. Die Kommission zeigte sich jedoch optimistisch, bei zukünftigen Verhandlungen eine Einigung zu finden.

Die Teilnehmenden waren diskussionsfreudig und kreativ in ihren Argumentationen, was den Teilnehmenden nach eigener Aussage bei der abschließenden Evaluation in realistischer Manier die Schwierigkeit von politischen Entscheidungsfindungsprozessen verdeutlichte. So erkannten die Teilnehmenden, wie ermüdend demokratische Prozesse sein können und wie kompliziert es ist, Kompromisse zu finden, mit denen alle Beteiligten zufrieden sind.
Zudem gab der Großteil der Teilnehmenden an, einen Wissenszuwachs rund um das Thema Plastik erfahren zu haben und nun den Ablauf des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens nachvollziehen können. Das Planspiel wurde insgesamt als „durchaus realistisch“ bis „sehr realistisch“ empfunden.
Insgesamt haben die zahlreichen neuen Eindrücke, die Teamarbeit und die gute Moderation laut den Teilnehmenden dazu beigetragen, dass diese positiv die Veranstaltung verließen.

Die Veranstaltung wurde vom CIVIC Institut im Auftrag der Europaschule Elmshorn durchgeführt.