Planspiel „Caesar und Cleopatra“ vom 30. bis 31. Januar 2020 in St. Arbogast/Götzis

In drei Gruppen wurden über 100 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen der Region in das Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union eingeführt. So stellte sich dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union stets die Frage, wie das Budget für die beiden Aktionsprogramme Caesar und Cleopatra zu verteilen sei. Während Caesar den Austausch im Bereich der Wirtschaftsförderung in den Blick nimmt, konzentriert sich Cleopatra auf Interaktion im kulturellen Sektor. Die Europäische Kommission schlägt im Planspiel eine Verteilung von 70 % zu 30% zugunsten von Caesar vor.

Besonders am zweiten Planspiel-Tag wurden die Debatten äußerst kontrovers geführt, so dass keine Einigung in den ersten beiden Lesungen gefunden werden konnte. Dies führte abschließend zur Konfrontation von Europäischem Parlament und dem Rat der Europäischen Union im Vermittlungsausschuss. Nur in der letzten Durchführung konnte so ein Erfolg erzielt werden, indem man sich auf einen Kompromiss einigte, der einen Ausgleich zwischen der Budgetverteilung und Budgeterhöhung schaffte. Im anderen Fall scheiterte die Einigung an der Komplexität des Parlaments-Vorschlages aus deren zweiter Lesung, welcher eine schrittweise Anpassung der Verteilung über weitere zehn Jahre vorsah.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meldeten, dass sie durch die eigene Erfahrung ein Verständnis für das Entscheidungsverfahren auf europäischer Ebene entwickeln konnten. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund einer anstehenden Bildungsreise nach Brüssel bemerkenswert.

Das Planspiel wurde in Kooperation mit Europe Direct Vorarlberg und dem Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast realisiert, die sich der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen zur Europäischen Union in besonderer Weise verbunden fühlen.