Planspiel „Destination Europe“ am 30. und 31. Mai 2022 in Düsseldorf

Am 30. und 31. Mai 2022 spielten insgesamt vier Gruppen das Planspiel „Destination Europe“. Die Gruppengrößen variierte zwischen 22 und 28 Teilnehmenden. Teilgenommen haben Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Cecilien-Gymnasiums in Düsseldorf, welches ebenfalls Europaschule ist. Die Frage nach der EU-Handlungskompetenz in Sachen Asyl-und Flüchtlingspolitik wurde an diesen Tagen simulativ beantwortet.

Die Vormittage starteten mit einem Warm-Up, einem Kahoot-Quiz, sowie einer Einführung in die migrationspolitische Thematik. Die Schülerinnen und Schüler lernten an beiden Tagen die Genfer Flüchtlingskonvention und die Herausforderungen sowie aktuelle Probleme der Asyl- und Flüchtlingspolitik kennen. Anschließend folgte eine Darstellung der Europäischen Institutionen und deren Aufgaben. Zudem wurden die Schülerinnen und Schüler nochmals detailliert mit dem EU-Gesetzgebungsverfahren vertraut gemacht.

Nachdem im Anschluss die Rollenprofile verteilt wurden, schlüpften die Teilnehmenden in ihre individuellen Rollen als Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union und stellten sich in einer konstituierenden Sitzung mit einem kurzen Statement den jeweiligen Gremien vor.

Zunächst erarbeitete die EU-Kommission einen Vorschlag für ein neues Asylgesetz. An diesem arbeiteten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier sowie die Vertreterinnen und Vertreter des Ministerrates in lebhaften Diskussionen und informellen Austauschen. Die Diskussionen wurden von Medienvertreterinnen und -vertretern begleitet, die zudem eine Talkshow veranstalteten, bei der sie ausgewählte Politikerinnen und Politiker zum Stand der Gesetzgebung interviewten.

Den Teilnehmenden fiel schnell auf, dass demokratische Prozesse anstrengend sind und einen langen Atem benötigen. Drei von vier Gruppen konnten letztlich ein Gesetz auf den Weg bringen.

Zum Schluss gab es jeweils einen Ausstieg aus den Rollen und ein interaktives Debriefing. Einige lobten, dass sie nun ein deutlich besseres Bild von der Arbeitsweise der Europäischen Gesetzgebung haben. Außerdem gefielen den Teilnehmenden die spannenden Diskussionen und die Möglichkeit, eine neue Sichtweise auf die Thematik durch die unterschiedlichen Rollen zu bekommen. Zudem bemerkten viele, dass demokratische Prozesse, sobald man selbst aktiv daran teilnimmt, komplex sind und viel diplomatisches Geschick benötigen, um seine Interessen tatsächlich zu vertreten. Alles in allem waren die Teilnehmenden dankbar, diese neue Erfahrung gemacht zu haben. Sie gaben an, nun mehr über die EU zu wissen und Spaß an der Veranstaltung gehabt zu haben.

Die Planspiele wurden vom CIVIC-Institut in Kooperation mit dem Europe Direct Düsseldorf durchgeführt.