Planspiele „Phantastic Plastic“ am 23. Juni 2022 in Osterholz-Scharmbeck

Aufgeteilt auf zwei Gruppen beschäftigte sich die Jahrgangsstufe 11 der Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck am 23. Juni 2022 im Rahmen des Planspiels „Phantastic Plastic“ mit der Rechtssetzung der Europäischen Union im Kampf gegen (Einweg-)Plastikmüll. Nach einem interaktiven Wissensquiz via Kahoot zur Europäischen Union und einer inhaltlichen Einführung zur Problematik bei der Verwendung von (Einweg-)Plastik konnten die Teilnehmenden aktiv erleben, was es heißt, Gesetze auf europäischer Ebene zu verhandeln.

Als Mitglied in einem der drei gesetzgebenden europäischen Institutionen Parlament, Rat und Kommission diskutierten die Schülerinnen und Schüler u.a. über ein Verbot bestimmter Plastikprodukte, Möglichkeiten zur Beseitigung und zum Schutz der Gewässer vor Plastikmüll, aber auch Unterstützungsformen für Unternehmen des Kunststoffgewerbes, die ihr Produktionsfeld verändern möchten bzw. müssen.

In der einen Gruppe verhandelten die Gremienmitglieder zielgerichtet und konstruktiv über den von der Kommission vorgeschlagenen Richtlinienentwurf. Nach Unstimmigkeiten zwischen Rat und Parlament in erster Lesung, war es vor allem dem Engagement der beiden Präsidenten zu verdanken, dass ein Gesetz in zweiter Lesung erfolgreich verabschiedet werden konnte. Begleitet wurden die intensiven Verhandlungen von einer Mediengruppe, die transparent über den Verlauf der Verhandlungen berichtete als auch kritische Nachfragen aufwarf.

In der anderen Gruppe ging es gar so heiß her, dass am Ende trotz der Bemühungen der Gremien kein Gesetz verabschiedet werden konnte. Zwar zeigten sich die Mitglieder des Rates und des Parlaments zuversichtlich, noch zu einem Ergebnis zu kommen, wenn neu verhandelt würde, aber letztlich verhinderte Uneinigkeit in entscheidenden Fragen den Beschluss. Ein Gesetz wird nicht an einem Tag geschrieben – wenn schon keine neue EU-Richtlinie, konnten die Schülerinnen und Schüler der zweiten Gruppe am Ende der Planspielphase wenigstens diesen Satz unterschreiben.

Am Ende der Veranstaltung zeigten sich die Schülerinnen und Schüler positiv überrascht über den abwechslungs- und erlebnisreichen Verlauf des Tages. Sie gaben an, durch die partizipative Methode „Planspiel“ einen besseren und tieferen Einblick in die Wirkungsweisen der EU-Institutionen sowie die Problematiken bei der Verwendung von (Einweg-)Plastik gewonnen zu haben.

Die Veranstaltung fand im Auftrag der Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck statt.