Planspiel „Destination Europe“ am 03. Mai 2023 in Stuttgart

37 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassenstufe am Wagenburg-Gymnasium in Stuttgart spielten am 03. Mai 2023 das Planspiel „Destination Europe“ und beschäftigten sich einen Tag lang mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU. Dabei erlangten sie ein besseres Verständnis für den Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union und konnten sich in Rollen ausleben sowie ihre Argumentationsfähigkeiten stärken. 

Nach einem kurzen Willkommen und einer Vorstellungsrunde bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Input zur gegenwärtigen Europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik in Deutsch im Gegensatz zu ihrem regulären Politik- & Geschichtsunterricht in Französisch. Passend zur deutsch-französischen Ausrichtung der Schule und dem kurz danach stattfindenden Europatag sind die Schülerinnen und Schüler im Anschluss ins Planspiel mit einer Erläuterung des Ablaufs des Planspiels sowie des Ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens eingestiegen.  

Die Schülerinnen und Schüler bekamen Rollenprofile zugeteilt und wurden Mitglieder der Europäischen Kommission, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments. Auf Initiative der EU-Kommission setzten sich die Abgeordneten von Parlament und Rat mit einem Rechtsakt zur Schaffung einer verbindlichen, gemeinsamen EU-Geflüchteten- und Migrationspolitik auseinander. Schnell stellte man fest: Politik gestalten und Kompromisse finden ist gar nicht so einfach – und braucht Zeit. Im Europäischen Parlament sind viele Fraktionen mit unterschiedlichsten Standpunkten vertreten und im Ministerrat achten die Fachministerinnen und -minister der jeweiligen Länder darauf, dass nationale Interessen auf keinen Fall zu kurz kommen.  

Die Diskussionen verliefen intensiv, aber konstruktiv. Vor allen Dingen wurde darüber diskutiert, welche Kompetenzen die Europäische Grenzschutzagentur Frontex bekommen soll und wie ein möglicher Verteilungsschlüssel von Geflüchteten auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aussehen sollte. Nach der zweiten Lesung des Parlaments konnte schließlich eine Einigung erzielt werden. Der Vorschlag des Parlaments wurde vom Rat mit kurzer Beratung durch die EU-Kommission angenommen und konnte feierlich verabschiedet werden.  

Zum Schluss streiften alle ihre Rollen des Planspiels ab und tauschten sich über das Erlebte gemeinsam aus. Es herrschte große Zufriedenheit mit dem Ergebnis und auch mit dem intensiven Tag. Die Schülerinnen und Schüler schätzten die Möglichkeit, in Rollen zu schlüpfen, bezeichneten das Planspiel trotz der natürlichen Limitierung dieser Methode überwiegend als realitätsnah und konnten einiges lernen über das Gesetzgebungsverfahren.  

Das Planspiel fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Baden-Württemberg statt.