Planspiel „Fokus Balkan“ am 26. Januar 2023 in Duisburg

19 Schülerinnen und Schüler der Q2 der Gottfried Wilhelm Leibniz Gesamtschule in Duisburg beschäftigten sich am 26. Januar 2023 mit der Erweiterungspolitik der Europäischen Union. Zunächst stand ein Exkurs zur Beitrittsperspektive der Ukraine auf dem Programm. Die Teilnehmenden rekonstruierten die bisherigen Annäherungsschritte der Ukraine und der Europäischen Union mittels eines Zeitstrahl und reflektieren entlang verschiedener Behauptungen die zeitlichen Aussichten eines Beitritts der Ukraine in die EU. 

Es folgte ein Einblick in die dem Beitrittsprozess zugrundliegenden Regeln und Mechanismen: So wurden die Kopenhagener Kriterien und die einzelnen Schritte im Erweiterungsprozess – über die Erlangung des Kandidatenstatus, die Eröffnung der Verhandlungskapitel bis hin zum eigentlichen Beitritt – erörtert.  

Anschließend ging es direkt an das Einlesen in die Rollen und dem Vertrautwerden der dementsprechend neue Positionen und Interessen. Im Planspiel „Fokus Balkan“ wird die Zeit zurückgedreht - und so verhandelten die Schülerinnen und Schüler über die Verleihung des Beitrittskandidatenstatus für Nord-Mazedonien, Albanien sowie Bosnien-Herzogowina. Nach einer Vorbereitungszeit sprachen die Delegationen aus diesen drei Ländern bei den drei EU-Institutionen Europäische Kommission, Europäisches Parlament und Rat der EU vor und warben mit Blick auf die bereits im eigenen Land politisch und wirtschaftlich erzielten Fortschritte für die Vergabe des Kandidatenstatus. 

Nach Anhörung der Stellungnahmen von Kommission und Parlament hatte der Rat das letzte Wort und entschied einstimmig, den Kandidatenstatus an Nord-Mazedonien und Bosnien-Herzegowina zu vergeben, während in Albanien aus Sicht des Rates die politische Stabilität noch nicht ausreichte.  

In der abschließenden Statement-Runde bedankten sich alle Beteiligten für die konstruktiven Gespräche und freuten sich im Falle von Nord-Mazedonien und Bosnien-Herzegowina auf eine friedliche und kooperative, europäische Zukunft. 

Im abschließenden Auswertungs- und Feedbackgespräch gaben die Schülerinnen und Schüler an, durch die partizipative Methode „Planspiel“ die Arbeit der einzelnen EU-Institutionen nun besser verstehen zu können und hoben die spannenden Diskussionen und die gute Zusammenarbeit untereinander hervor. Zum Schluss bot ein Quiz noch die Möglichkeit, das Gelernte zu überprüfen und gut vorbereitet in die Exkursion nach Brüssel, die am nächsten Tag anstatt, zu starten. 

Die Veranstaltung wurde vom CIVIC-Institut in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Rheinland durchgeführt.