Planspiel „Phantastic Plastic“ vom 31. Juni bis 01. Juli 2025 in Osnabrück
Am 31. Juni und 1. Juli fand am Ratsgymnasium Osnabrück das Planspiel „Phantastic Plastic“ statt. Rund 80 Schülerinnen und Schüler diskutierten in zwei parallel laufenden Planspielen, wie die EU mit dem wachsenden Problem des Plastikmülls umgehen soll. Dabei wurde ein EU-Gesetzgebungsverfahren simuliert, das konkrete politische Maßnahmen zur Plastikvermeidung zum Ziel hatte.
Der erste Tag begann mit einem Europa-Quiz, einem Wissenswettbewerb und einer Einführung in die Problematik von Plastik. Durch auflockernde Methoden entstand eine motivierende Arbeitsatmosphäre, und dank des Vorwissens der Teilnehmenden konnten die Rollen schnell verteilt werden. Anschließend startete Phase 1 des Planspiels, in der Parlament und Rat erste Änderungsanträge einbrachten. Am zweiten Tag wurden die Verhandlungen in einer zweiten Lesung fortgeführt und im Vermittlungsausschuss abgeschlossen.
Das Ergebnis umfasste sieben Artikel. Beschlossen wurde unter anderem ein Verbot von Einwegkunststoffen und nicht recycelbarem Einwegplastik innerhalb von zwei Jahren, sofern Alternativen bestehen. Für wirtschaftlich schwächere Länder mit einem BIP pro Kopf unter 37.610 € wurde eine verlängerte Umsetzungsfrist von fünf Jahren vereinbart. Staaten, die in Umweltschutz investieren, erhalten Förderungen: Küstenländer zwischen 6 und 8 %, Binnenländer 4 %, abhängig vom BIP. Für Anrainer gemeinsamer Gewässer wie dem Mittelmeer oder der Ostsee wurde eine Organisation zur Bekämpfung von Plastikmüll gegründet, der alle EU-Mitglieder beitreten müssen. Auch Nicht-EU-Staaten können sich beteiligen. Die Beiträge bemessen sich an 0,02 % des BIP; für EU-Staaten trägt die EU-Haushaltskasse die Kosten. Zum Abschluss wurden die Ergebnisse reflektiert.
Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv – insbesondere das Einnehmen politischer Rollen wurde als bereichernd erlebt. Viele wiesen jedoch darauf hin, dass die Maßnahmen allein nicht ausreichen, um das Plastikproblem wirksam zu lösen. Dieses Feedback zeigt, dass die Teilnehmenden ein vertieftes Verständnis für die politische Komplexität und den Bedarf an gemeinschaftlichen Lösungen entwickelt haben.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit Europe Direct Osnabrück durchgeführt.