Online-Azubigipfel mit der Stadt Essen am 17. Juni 2020

Am 17. Juni 2020 stellte sich im Rahmen des Online-Planspiels „Global Fashion“ für 26 Auszubildende und Studierende der Stadt Essen die Leitfrage, wie in der EU künftig der Bekleidungsmarkt für über 400 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten in der EU gestalten werden soll. Daraus ergaben sich viele spannende Diskussionsstränge und weitere Fragen: Wer soll in Handelsfragen verhandeln - Vertreter der Mitgliedsstaaten oder die Europäische Kommission? Soll der Freihandel uneingeschränkt gefördert, eingeschränkt oder an gewisse Standards gebunden werden? Welche Standards sollen im Handel mit Entwicklungsländern gelten? Wie transparent müssen Unternehmen in der EU Verbraucher über Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Produkte informieren? Und wie ist geistiges Eigentum zu schützen?

Der Entwurf der Kommission versuchte den vielfältigen Interessen und Meinungen bei den Ministerinnen und Ministern im Rat der Europäischen Union und Mitgliedern des Europäischen Parlaments Rechnung zu tragen. Im Parlament waren die vertretenen Meinungen so heterogen, dass es große Anstrengungen brauchte, um einen Kompromiss zwischen den verschiedenen Fraktionen zu erzielen. Letztendlich waren diese Bemühungen aber von Erfolg gekrönt, da 7 von 13 MEPs zustimmten. Der veränderte Entwurf war offenbar so ausgewogen und überzeugend, dass der Rat ihn in erster Lesung annahm. Auch die Kommission zeigte sich mit der neuen Verordnung zufrieden.

Das Planspiel war eingebettet in einen multimedial aufbereiteten und methodisch vielfältigen didaktischen Rahmen aus inhaltlicher Vorbereitung und Nachbereitung mit Reflexion. Die Veranstaltung wurde vom CIVIC Institut in Kooperation mit Europe Direct-Büro in Essen durchgeführt.