Online-Planspiel „Destination Europe“ am 03. und 04. Februar 2021 mit der Droste-Hülshoff-Schule Friedrichshafen

Findet die EU eine einheitliche Linie in ihrer Asyl- und Geflüchtetenpolitik? Diese Frage lag beiden Veranstaltungstagen zu Grunde, an denen die Schülerinnen und Schüler des ernährungswissenschaftlichen sowie des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums jeweils um eine Verordnung im Rahmen des Planspiels „Destination Europe“ rangen.

Dabei übernahmen sie Rollen im Rat der EU, des Europäischen Parlaments sowie der Europäische Kommission und traten für die Interessen ihrer jeweiligen Rolle im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens ein.

Die Verhandlungen am 03. Februar waren von einer sehr produktiven und konstruktiven Arbeitsweise geprägt, die auch durch zwei souveräne Präsidentinnen im jeweiligen Gremium mitgestaltet wurden. So konnten sich am Ende des Tages Rat und Parlament tatsächlich – anders als in der Realität - auf eine Verordnung einigen. Diese sah u.a. die Einrichtung einer gemeinsamen Agentur für Asylverfahren „AsylVer“ sowie einen Schlüssel zur Verteilung der Unterbringungslasten von Geflüchteten vor.

Am 04. Februar hingegen entbrannte überraschend ein Streit über die Datenbank EURODAC für Fingerabdrücke Geflüchteter. Das Europäische Parlament lehnte in erster Lesung die Einführung einer solchen ab und strich kurzerhand den entsprechenden Artikel aus dem Vorschlag. Erst der Kompromissvorschlag der Rats konnte, nach weiterer Änderung durch das Parlament, angenommen werden.

In einer abschließenden Auswertungsrunde zeigten sich die Schülerinnen und Schüler an beiden Tagen begeistert von der Methode „Planspiel“ und der Umsetzung im virtuellen Raum. Die Methode habe ihnen ermöglicht, hinter den abstrakten Prozess zu blicken und zu verstehen, wie zeitintensiv und schwierig die Verabschiedung eines Gesetzes auf europäischer Ebene sei.

Die Veranstaltungen wurden vom CIVIC Institut im Auftrag des Politischen Bildungsforums der Konrad-Adenauer-Stiftung Baden-Württemberg durchgeführt.