EU-Azubi-Gipfel mit dem Planspiel „Fokus Balkan“ am 04. August 2022 in Hagen

40 Auszubildende der Stadt Hagen nahmen am 04. August 2022 am EU-Azubi-Gipfel im Rathaus der Stadt teil. Gespielt wurde „Fokus Balkan“.

Zu Beginn wurden die Erwartungen der Teilnehmenden via Mentimeter abgefragt. Es folgte eine inhaltliche Einführung, in der vor allem die Beitrittskriterien genauer besprochen und vorgestellt wurden.

Im nächsten Schritt fand die Rollenverteilung statt. Alle Teilnehmenden haben eine Rolle im Europäischen Parlament, dem Rat der EU, der Europäischen Kommission oder in der Vertretung der beitrittswilligen Länder übernommen. Die beitrittswilligen Länder im Planspiel waren in diesen Planspielen Albanien, Kosovo und Montenegro.

Danach bekamen die beitrittswilligen Länder die Möglichkeit, ihr Beitrittsgesuch zu formulieren, während sich die anderen EU-Organe auf die anstehenden Gespräche vorbereiteten. Im Folgenden konnten die Gespräche endlich starten. In drei Verhandlungsrunden haben die beitrittswilligen Länder mit allen EU-Organen gesprochen und verhandelt. Kernthemen waren die hohe Korruptionsrate in den beitrittswilligen Ländern sowie die schwache wirtschaftliche Kraft.

Nach hitzigen Verhandlungen und viel Überzeugungsarbeit wurde Albanien der Beitrittskandidatenstatus verliehen. Der Kosovo wurde aufgrund fehlender Voraussetzungen abgelehnt. Bei Montenegro war sich der Rat der Europäischen Union uneins, da einigen Ministern die wirtschaftliche Nähe zu Russland missfiel. Sie entschieden sich dazu, vorläufig keinen Beitrittskandidatenstatus an Montenegro zu vergeben, aber in Zukunft nochmal Gespräche aufnehmen zu wollen.

In der Evaluation des Planspiels wurde vor allem die interessanten Diskussionen hervorgehoben. Zudem hat es den Teilnehmenden großen Spaß gemacht, eine fremde Rolle zu übernehmen. Des Weiteren wurde auch mehrfach angemerkt, wie schwer es ist, alle Länderinteressen zu befriedigen und einen Konsens zu finden. Insgesamt war es ein anstrengender, aber gelungener Planspieltag – so das Urteil der Auszubildenden.

Abschließend wurde noch intensiv über die Beitrittschancen der Ukraine diskutiert und wann es so weit sein könnte, dass die Ukraine ein Teil der EU ist. Gleichzeitig wurde aber auch verdeutlicht, dass ein Land nicht von heute auf morgen Teil der EU werden kann, sondern es der Erfüllung aller Kopenhagener Kriterien bedarf.

Die Veranstaltung wurde im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Westfalen durchgeführt.