Planspiel zum Thema Antisemitismus am 27. Juli 2022 in Meppen

Zwei Kurse der Volkshochschule Meppen nahmen am 27. Juli 2022 an einem Planspiel zum Thema Antisemitismus teil, das vom CIVIC-Institut im Auftrag des Deutschen Volkshochschulverbandes entwickelt wurde. Es handelte sich um die zweite Erprobung.

Als thematischer Einstieg erhielten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Rechercheaufgabe. Jeder sollte einen zugeteilten Begriff zu den Themen Antisemitismus, Nationalsozialismus und Judentum erklären. Danach wurden weitere Übungen zum Erkennen von Antisemitismus im Alltag durchgeführt.

Im nächsten Schritt begann das Planspiel. Gespielt wurde eine Krisensitzung der fiktiven  Geschichtswerkstatt namens „Handeln statt Vergessen!“ in der fiktiven Kleinstadt Mutigenstein. Anlass für die Krisensitzung waren antisemitische Schmierereien auf dem Schaukasten der Geschichtswerkstatt. Grund dafür, dass gerade die Geschichtswerkstatt den Hass abbekommen hat, war das starke Engagement für die Umbenennung einer örtlichen Straße in Lisa-und-Lotte-Schneider-Straße. Die zwei Schneider Schwestern stehen im Planspiel stellvertretend für das Verstecken und dadurch Retten von Jüdinnen und Juden zur Zeit des Dritten Reiches.  Alle Teilnehmenden bekommen eine Rolle als Mitglied in der Geschichtswerkstatt zugeteilt, darunter unter anderem Vertreter*innen des Stadtrats, des Jugendclubs, der örtlichen Schulen, der Polizei, der örtlichen Gastronomie und der Medien.

Nach einem Austausch über verschiedene Möglichkeiten in der Öffentlichkeit ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, konnten sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt auf die Durchführung einer Online-Informationskampagne einigen. Dafür wurden mehrere Vorschläge für Hashtags gesammelt, wie zum Beispiel: #gegenAntisemitismus und #seimenschlich.

Für die meisten Schülerinnen und Schüler war das Konzept eines Planspiels neu. Auch wenn sie in der Diskussion noch etwas schüchtern waren, konnten sie vor allem viele neue Begriffe lernen. In der Evaluation des Planspiels wurde betont, dass es wichtig ist sich deutlich gegen jegliche Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auszusprechen.

Die Veranstaltung wurde vom CIVIC-Institut im Auftrag des Deutschen Volkshochschulverbandes durchgeführt.