Seminar „Europas Werte – Europa und die Menschenrechte“ vom 09. bis 12. April 2019 im Internationalen Forum Burg Liebenzell

In Kooperation mit dem Internationalen Forum Burg Liebenzell fand vom 09. bis 10. April sowie vom 11. bis 12. April 2019 ein jeweils zweitägiges Seminar zum Thema Menschenrechte in der EU statt, das mit interessierten Jugendlichen aus Baden-Württemberg realisiert wurde.

Das Internationale Forum Burg Liebenzell ist seit mehr als 60 Jahren Lern- und Begegnungsort für junge Menschen aus Baden-Württemberg, Deutschland und Europa und fühlt sich deshalb auch diesem Thema ganz besonders verpflichtet.

Die Menschenrechte erscheinen vielen hier in Deutschland und der EU als ganz selbstverständlich, doch das war und ist nicht immer der Fall und in vielen Teilen der Welt gilt dies bis heute überhaupt nicht. Das Seminar „Europas Werte – Europa und die Menschenrechte“ fokussierte diesen Umstand und hatte zum Ziel, die Jugendlichen dafür zu sensibilisieren, wie und wo Menschenrechte auch in der EU verletzt werden und wie jede und jeder sich im Alltag für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte einsetzen kann.

Das Verständnis für die Relevanz der Thematik sollte durch fünf handlungsorientierte Module erzeugt werden, hierbei spielte der Alltagsbezug eine tragende Rolle. Es wurden vielfältige Methoden ausgewählt, um den Jugendlichen nicht nur die teilweise komplexen Lerninhalte verständlich zu vermitteln, sondern auch um sie zu befähigen, aktuelle Fragestellungen zu menschenrechtlichen Themen kritisch zu diskutieren und einen Bezug zu ihrem eigenen Alltag und zu ihrem Handeln herzustellen.

Als Einstieg in das Seminar wurden grundlegende Kenntnisse über Menschenrechtskonventionen, Institutionen wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und deren Instrumente für die Einhaltung der Konventionen vermittelt.

Vertiefend wurden Berücksichtigung und Stellung von Minderheitenschutz, Gleichberechtigung sowie Pressefreiheit in aktuellen und potentiell zukünftigen EU-Ländern anhand ausgewählter Fallbeispiele von den Jugendlichen analysiert. Während viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von vornherein die Vorstellung mitbrachten, dass der Menschenrechtsschutz z.B. in den EU-Beitrittskandidatenländern des Balkans stiefmütterlich behandelt wird, so überraschten die Erkenntnisse über die teilweise mangelhafte Umsetzung der Menschenrechte auch in Gründungsländern der EU, wie z.B. bei der Gleichberechtigung in Deutschland, doch erheblich.

Das Programm wurde von den Jugendlichen sehr gut angenommen. Die lebhaft geführten Diskussionen empfanden sie nach eigenen Aussagen als große Bereicherung und Möglichkeit zu einem tieferen Verständnis der Bedeutung von Menschenrechten in der EU und für den eigenen Alltag zu gelangen.

Wir danken dem Internationalen Forum für die gute Zusammenarbeit.