Planspiel „Destination Europe“ vom 05. bis 06. Mai 2025 in Ahlen
Im Rahmen der Europawoche an der Fritz-Winter-Gesamtschule in Ahlen erhielten zwei Kurse der EF die Gelegenheit, einen praxisnahen Einblick in den Ablauf eines ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens der Europäischen Union zu gewinnen.
An zwei aufeinanderfolgenden Halbtagen stand das Planspiel Destination Europe im Mittelpunkt, das sich thematisch mit der Migrations- und Flüchtlingspolitik der EU befasst. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in individuelle Rollen und nahmen dabei unterschiedliche Perspektiven innerhalb der EU-Institutionen ein. So konnten sie die Herausforderungen, Dynamiken und Fortschritte demokratischer Entscheidungsprozesse unmittelbar nachempfinden.
Ein einleitendes Quiz vermittelte in Gruppen grundlegende Informationen zur Geschichte der EU, ihrem Integrationsprozess und ihren Institutionen. Daran anschließend wurden Fluchtursachen, -routen sowie Zahlen geflüchteter Menschen eingeordnet, um eine fundierte Grundlage für das Planspiel zu schaffen. Zum Abschluss des ersten Tages wurde das Szenario gelesen, das als Ausgangspunkt für die Simulation diente.
Am darauffolgenden Tag begannen die Schülerinnen und Schüler mit der Einlesephase in ihre zuvor zufällig zugeteilten Rollen. Eine Gruppe übernahm die Rolle des Rates der Europäischen Union, die andere das Europäische Parlament. Zwei Schüler schlüpften in die Rolle der Europäischen Kommission und erarbeiteten erste Artikelentwürfe, über die anschließend beraten und diskutiert wurde.
Beim Zusammentragen der Ergebnisse ergab sich ein weitgehend stimmiges Gesamtbild. Dennoch formulierten beide Gruppen Ergänzungen oder strichen einzelne Teile der Artikel. Insgesamt konnte jedoch eine konstruktive Einigung erzielt und neue Gesetzesvorschläge verabschiedet werden.
Den Schülerinnen und Schülern wurde dabei deutlich, dass die Checks and Balances innerhalb der EU sowie die einzelnen Schritte eines Gesetzgebungsverfahrens zwar zeitaufwendig, aber entscheidend für die Legitimität politischer Entscheidungen in einer Solidargemeinschaft wie der EU sind.
In der abschließenden Feedbackrunde berichteten sie von Lernerfolgen und neuen Erkenntnissen, die ihnen durch das praxisnahe Planspiel auf anschauliche Weise vermittelt wurden. Zwar fiel einigen der Einstieg in die Rollen zunächst schwer, doch half das Planspiel, diese Hürden zu überwinden und ein besseres Verständnis für die Abläufe in der EU zu entwickeln.
Das Planspiel fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Dortmund statt.