“MORE COMMUNITY” am 10. und 11. November 2016 in Vanadzor (Armenien)

Nach den in Jerewan erfolgreich durchgeführten Seminaren hat das CIVIC-Institut für internationale Bildung in Zusammenarbeit mit dem Center for Civilization and Cultural Studies an der Staatlichen Universität in Jerewan die Seminarreihe in Vanadzor an der Nationalen Polytechnischen Universität Armeniens/Abteilung Vanadzor im Nordosten des Landes fortgesetzt.

Am ersten Tag der Veranstaltung wurden die mehr als 30 Studierenden mit interaktiven und vom CIVIC-Institut entwickelten Methoden in das Seminar eingeführt, in dessen Mittelpunkt die Simulation „Politics and Bargaining“ stand. Die Veranstaltung wurde durch den Rektor der Universität, Herrn Prof. Dr. Kharatyan, eröffnet. Er nutzte dabei die Gelegenheit für Gespräche mit den Veranstaltern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die anschließenden Seminarmethoden ermöglichten es den Teilnehmenden, sich kreativ an wichtige gesellschaftspolitische Themen wie das aktive Gestalten der Demokratie und der Zivilgesellschaft anzunähern, ihre Positionen zu formulieren und sich darüber intensiv und durchaus konfrontativ auszutauschen. Die Diskussionen, ausgelöst durch die Aufgabenstellungen des Seminars, standen ganz im Zeichen der aktuellen politischen Situation Armenien. Sie spiegelten die Perspektive von jungen Akademikerinnen und Akademiker wieder und wurden mit Engagement, Ernst und auch mit großer Sorge im Hinblick auf die Perspektiven ihres Landes geführt.

Im Zentrum der Veranstaltung standen jedoch Grundfragen des demokratischen Miteinanders auf kommunaler Ebene. Grund dafür sind die Ergebnisse der kürzlich abgehaltenen Kommunalwahlen in Vanadzor, der drittgrößten Stadt Armeniens. Nach einem Sieg der Opposition wurde jedoch mit einigen Stimmen aus dem Block der Opposition der Bürgermeister der unterlegenen Koalition, die zuvor die Regierung stellte, überraschend ins Amt gewählt. 

Die Teilnehmenden konnten im Rahmen des Trainings neue Methoden aktiv kennenlernen, diese bewerten, um so ihre eigene Methodenkompetenz zu erweitern.

Am zweiten Tag der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden zunächst mit den Regeln der Simulation vertraut gemacht. Sie begaben sich schnell in ihre Rollen, um im Anschluss direkt die Simulation zu starten. In dessen Verlauf wurden die Teilnehmenden immer aktiver und diskussionsfreudiger. Die für sie bislang unbekannte Herausforderungen, Koalitionen zu schmieden und politische Kompromisse einzugehen stellten sowohl ihre Geduld als auch ihre Kreativität auf die Probe. Zum Abschluss der Simulation äußerten sich die Teilnehmenden durchweg sehr positiv über diese für sie ganz neue Erfahrung und gaben an, einen guten Einblick in politische Entscheidungsprozesse in funktionierenden Demokratien erhalten sowie gelernt zu haben, dass entgegen ihrer anfänglichen Annahme, politische Entscheidungen in Demokratien aufgrund der Vielfalt von Akteuren, Interessen und auch persönlichen Kompetenzen gar nicht so einfach zu treffen seien.

Sehen Sie hier auch einen Bericht zur Veranstaltung.