Planspiel „Die Daten sind frei“ am 17. und 18. September 2019 in Soest

In Zeiten zunehmender Vernetzung war die EU gefordert: Die alte Datenschutzrichtlinie von 1995 reichte nicht mehr aus, um die Rechte der EU-Bürgerinnern und -Bürger zu schützen. Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) trat 2018 in Kraft.

Worauf es beim Thema Datenschutz ankommt und wie das Zusammenspiel der Institutionen beim Gesetzgebungsverfahren der EU funktioniert, erfuhren rund 60 Schülerinnen und Schüler des Aldegrever-Gymnasiums in Soest. Die Zehntklässler spielten beim Planspiel „Die Daten sind frei“ in zwei Gruppen die Entstehung eines Datenschutz-Gesetzes auf EU-Ebene nach.

Nach einer rund einstündigen Einführung übernahmen die Schülerinnen und Schüler die Hauptrolle(n): Sie spielten EU-Politiker aus Kommission, Ministerrat und Parlament. Flankiert wurden sie dabei von einer Pressegruppe, die über die Vorgänge des fiktionalen Gesetzgebungsverfahrens berichtete. Bevor sich die Neu-Politiker kritischen Nachfragen stellen konnten, war es an der Kommission einen Gesetzesvorschlag zu erarbeiten.

Nach intensiven Verhandlungen über den Kommissions-Entwurf in Parlament und Rat stand am Ende eines fest: Politik ist kein einfaches Geschäft. Zahlreiche Facetten einer Datenschutzverordnung wurden besprochen. In einigen wesentlichen Punkten war man sich einig – an den Feinheiten entbrannten Diskussionen. Bis zum Ende des Planspiels konnten die Gremien in beiden Gruppen keine Einigung in allen Streitfragen erzielen. Die Schülerinnen und Schüler in Soest zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass ein Vermittlungsausschuss eine Lösung hervorgebracht hätte – doch mit dem Ende des zweiten Schultags verließen die Schülerinnen und Schüler wieder ihre Rollen. In der anschließenden Auswertung besprachen sie nach zwei ereignisreichen Tagen Erlebtes und verfestigten Gelerntes über EU-Politik und Datenschutz.

Das Planspiel „Die Daten sind frei“ wurde durchgeführt vom CIVIC Institut und unterstützt von der Konrad-Adenauer-Stiftung Dortmund.