Planspiel „Destination Europe“ am 19. April 2023 in Erkrath

25 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Sozialwissenschaften der Qualifikationsstufe 1 des Gymnasiums am Neandertal in Erkrath spielten am 19. April 2023 das Planspiel „Destination Europe“ und beschäftigten sich einen Tag lang mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik. Dabei erlangten sie ein besseres Verständnis für den Gesetzgebungsprozess in der Europäischen Union. 

Nach einem kurzen Warm-up und der Abfrage der Erwartungen bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Input zur gegenwärtigen Europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik. Im Anschluss daran konnten sie ihr Wissen aus dem Unterricht zu den EU-Institutionen in Form eines Quiz unter Beweis stellen. Einige Aspekte dazu wurden im Anschluss noch genauer erläutert. Die Erweiterungsrunden der EU wurden mithilfe eines Flaggenspiels skizziert. Hierbei haben die Teilnehmenden Fähnchen von Mitgliedstaaten ausgeteilt bekommen. Sie sollten überlegen, wann ihr Land der EU beigetreten ist, oder ob es sich um ein Gründungsmitglied handelt. Abschließend wurde noch der Ablauf des Planspiels sowie das Ordentliche Gesetzgebungsverfahren erläutert. 

Die Schülerinnen und Schüler bekamen Rollenprofile zugeteilt und wurden Mitglieder der Europäischen Kommission, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments. Auf Initiative der EU-Kommission setzten sich die Abgeordneten von Parlament und Rat mit einem Rechtsakt zur Schaffung einer verbindlichen, gemeinsamen EU-Geflüchteten- und Migrationspolitik auseinander. Schnell stellte man fest: Politik gestalten und Kompromisse finden ist gar nicht so einfach. Im Europäischen Parlament sind viele Fraktionen mit unterschiedlichsten Standpunkten vertreten und im Ministerrat achten die Fachministerinnen und -minister der jeweiligen Länder darauf, dass nationale Interessen nicht zu kurz kommen. 

Die Diskussionen verliefen intensiv, aber konstruktiv. Vor allen Dingen wurde darüber diskutiert, welche Kompetenzen die Europäische Grenzschutzagentur Frontex bekommen soll und wie ein möglicher Verteilungsschlüssel von Geflüchteten auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aussehen sollte. In der zweiten Lesung des Parlaments konnte schließlich eine Einigung erzielt werden. Der Vorschlag des Rates wurde von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments zu großen Teilen angenommen und konnte feierlich verabschiedet werden. 

Anschließend legten die Teilnehmenden ihre Rollen ab und reflektierten gemeinsam das Erlebte. In der Evaluation wurde insbesondere der Realitätsbezug gelobt. Es wurde jedoch auch deutlich, dass Entscheidungen auf Europäischer Ebene nicht von heute auf morgen getroffen werden können. 

Das Planspiel fand in Kooperation mit dem Europe Direct Düsseldorf statt.