Fokus Balkan am 28. März 2017 in Köln

Am 28. März 2017 wurden 25 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des Georg-Büchner-Gymnasiums in Köln für einige Stunden zu Mitgliedern der Europäischen Kommission, zu Mitgliedern des Europäischen Parlaments (EP) und zu Vertretern verschiedener aktueller und eventuell zukünftiger Staaten der Europäischen Union (EU).

Die Schülerinnen und Schüler waren Teilnehmer des Planspiels „Fokus Balkan“ des CIVIC-Instituts für internationale Bildung. Hierbei geht es darum, die Schülerinnen und Schüler den Erweiterungsprozess der EU aus verschiedenen Perspektiven erleben zu lassen.

Warum wollen Länder Mitglieder der EU werden? Welche Chancen, aber auch Herausforderungen bringt eine EU-Erweiterung sowohl für die Union als auch für die potentiellen neuen Mitglieder mit? Welche Bedingungen müssen potentielle neue Mitglieder erfüllen und wie kann man den Annäherungsprozess bis zur endgültigen Aufnahme für alle optimal gestalten?

Diesen und weiteren Fragen haben die Schülerinnen und Schüler sich nach einer kurzen thematischen Einführung in ihren jeweiligen Rollen gestellt und sie mit großem Engagement diskutiert.

Als Vertreter der Bewerberländer Serbien und Montenegro haben sie mit großer Leidenschaft in einer Art Bewerbungsgespräch ihre Beitrittsfähigkeit dargelegt und umfassende Argumente gefunden, warum es gut für die EU wäre, das jeweilige Land aufzunehmen. Als Vertreter der Kommission haben sie beiden Ländern eine gute Entwicklung attestiert und empfohlen, Montenegro und Serbien den Status als Beitrittskandidat zu verleihen. Als Abgeordnete des EP waren sie in lebhaften Diskussionen bestrebt, durch die Formulierung mehrheitsfähiger Aufnahmebedingungen den Annäherungsprozess zwischen den Bewerberländern und der EU zu beschleunigen. Als Außenministerinnen und -minister der EU-Staaten waren sie mit der Schwierigkeit konfrontiert, dass Beschlüsse zur Erweiterung im Ministerrat nur einstimmig gefasst werden können. Hier galt es also, einen von allen akzeptierten Mittelweg zwischen dem unbedingten Aufnahmewillen einiger Länder und der vehementen Ablehnung anderer zu finden.

So war das Ergebnis des anstrengenden Verhandlungsprozesses am Ende der Veranstaltung zur Zufriedenheit Aller: Im Rahmen einer feierlichen Zusammenkunft aller Beteiligten wurde den West-Balkanländern Serbien und Montenegro der Beitrittskandidatenstatus verliehen, was die Grundlage für die Aufnahme von konkreten Beitrittsverhandlungen ist.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Europe direct Informationszentrum Köln statt.