„SHAPING NEIGHBOURHOOD” am 2. und 3. Oktober 2017 in Odessa (Ukraine) an der Nationalen Pädagogischen Universität K.D. Ushynsky

Am 2. und 3. Oktober 2017 fand die Seminar- und Planspielreihe „SHAPING NEIGH-BOURHOOD“ in Odessa statt – in bewährter Weise gemeinsam organisiert vom ifa-Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und dem CIVIC-Institut für internationale Bildung in Düsseldorf. Gastgeberin für diese Veranstaltung war die südukrainische Nationale Päda-gogische Universität, benannt nach K.D. Ushynsky im Zentrum von Odessa. Dier Veranstaltung wurde vom Vizerektor für internationale Beziehungen, Anton Ananke, eröffnet.

Ziel der Veranstaltung war es, eine Diskussion über die Europäische Union und mögliche weitere Schritte in den Beziehungen der Ukraine zur EU anzustoßen und die Teilnehmenden durch den Besuch der Veranstaltung für den Aufbau einer stabilen Zivilgesellschaft in der Ukraine zu bestärken, zu ermutigen und zu unterstützen.

Die rund 30 Studierenden, von den einige schon am Workshop „MORE COMMUNITY“ im Vorjahr teilgenommen hatten, waren von Anfang an bei allen Übungen und Diskussionen mit großem Engagement bei der Sache. Am ersten Tag diskutierten sie beispielsweise über die Definition gemeinsamer europäischer Werte und ihre Rolle in der europäischen Zusammenarbeit. Ein wichtiges Übungsfeld des ersten Tages war es außerdem, ein Bewusst-sein für die eigenen Urteile und Vorurteile und die Funktionsweisen internationaler Verhandlungen zu schaffen. Zu guter Letzt erarbeiteten sich die Teilnehmenden einen Überblick über die wichtigsten Institutionen der EU, die auch in den Verhandlungen der Länder der Östlichen Partnerschaft mit der EU eine Rolle spielen.

Das Interesse am Planspiel „SHAPING NEIGHBOURHODD“ für den 2. Tag der Veranstaltung war so groß, dass noch weitere Studierende zur Gruppe des ersten Tages hinzugestoßen waren. Nach einer kurzen Einführung in das Szenario der Simulation erhielten alle Teilnehmenden ihre persönliche Rolle und damit die Chance für einen außergewöhnlichen Perspektivenwechsel in ihren jeweiligen Funktionen als Außenminister/innen der EU-Staaten, Mitglieder des Europäischen Parlaments oder der Europäischen Kommission, Mitglieder der Verhandlungsdelegationen der Ukraine und Georgien oder der Medien. Die Fragen der Studierenden im Zuge der Vorarbeiten zeigten deutlich deren intensive Auseinandersetzung mit der Thematik. Trotzdem es für viele Studierende die erste Erfahrung dieser Art war, gelang ihnen die Identifikation mit den jeweiligen Rollen so gut, dass sie bis zum Schluss die jeweilige neue Biographie mit Leben befüllten. Die Erfahrung, in ihren verschiedenen Rollen die Beziehung der Länder der Östlichen Partnerschaft zur EU zu gestalten und auf deren Entwicklung Einfluss zu nehmen, sich einen Tag lang, als Entscheidungsträger wahrzunehmen, ermutigte sie, sich dafür auch im eigenen Land, der Ukraine einzusetzen.