Planspiele „Fokus Balkan“ am 21. Juni 2022 in Herzogenrath

55 Schülerinnen und Schüler der Q1-Sozialwissenschaftskurse des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath nahmen am 21. Juni 2022 an zwei Planspielen zur EU-Erweiterungspolitik teil. Gespielt wurde „Fokus Balkan“.

Zu Beginn wurden die Erwartungen der Teilnehmenden via Mentimeter abgefragt. Es folgte eine inhaltliche Einführung, in der vor allem die Beitrittskriterien genauer besprochen und vorgestellt wurden.

Im nächsten Schritt fand die Rollenverteilung statt. Alle Teilnehmenden haben eine Rolle im Europäischen Parlament, dem Rat der EU, der Europäischen Kommission oder in der Vertretung der beitrittswilligen Länder übernommen. Die beitrittswilligen Länder waren in diesen Planspielen Nord-Mazedonien, Kosovo und Serbien.

Danach bekamen die beitrittswilligen Länder die Möglichkeit, ihr Beitrittsgesuch zu formulieren, während sich die anderen EU-Organe auf die anstehenden Gespräche vorbereitete. Im Folgenden konnten die Gespräche endlich starten. In drei Verhandlungsrunden haben die beitrittswilligen Länder mit allen EU-Organen gesprochen und verhandelt. Kernthemen waren die hohe Korruptionsrate in den beitrittswilligen Ländern sowie die schwache wirtschaftliche Kraft.

Nach hitzigen Verhandlungen und viel Überzeugungsarbeit wurden in dem einen Planspiel Nord-Mazedonien und dem Kosovo der Beitrittskandidatenstatus verliehen. Im anderen Planspiel konnte alle drei Länder die EU-Vertretung nicht überzeugen.

In der Evaluation des Planspiels wurde vor allem der Realitätsbezug des Planspiels gelobt. Zudem hat es den Teilnehmenden großen Spaß gemacht, eine fremde Rolle zu übernehmen. Des Weiteren wurde auch mehrfach angemerkt, wie schwer es ist, sich trotz einer relativ kleinen Gruppe zu einigen und einen Konsens zu finden. Insgesamt war es ein anstrengender, aber sehr gelungener Planspieltag – so das Urteil der Schülerinnen und Schüler.

Abschließend wurde noch intensiv über die Beitrittschancen der Ukraine diskutiert und wann es so weit sein könnte, dass die Ukraine ein Teil der EU ist. Gleichzeitig wurde aber auch verdeutlicht, dass ein Land nicht von heute auf morgen Teil der EU werden kann, sondern es der Erfüllung aller Kopenhagener Kriterien bedarf.

Die Veranstaltung wurde im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, Büro der Bundesstadt Bonn durchgeführt.